Wichtige Erläuterungen zu Drehstühlen – Sitzen nach Maß
Das optimale Zusammenspiel von Sitzfläche, Rückenlehne, Mechanik und Armlehnen zeichnen den richtigen Bürodrehstuhl aus. Je nach Beanspruchung müssen diese Komponenten optimal abgestimmt sein. Um Rückenbeschwerden vorzubeugen, ist die Wahl des richtigen Sitzmöbels entscheidend. Die Folgekosten von jahrelangem, falschen Sitzen sind enorm.
Wir haben für Sie vier Benutzergruppen ermittelt und die jeweils passenden Bürodrehstühle ausgewählt.
1. Standard-Drehstühle
Für gelegentliches Sitzen am Arbeitsplatz, zum Beispiel bei wechselnden oder hin und wieder genutzten Arbeitsplätzen. Hier stehen preiswerte Lösungen im Vordergrund. Die Standardausstattung, Sitzhöhenverstellung und Rückenlehnen-Neigungsverstellung, ist hier meist ausreichend.
- Rückenlehnen-Höhenverstellung
- Rückenlehnen-Neigungsverstellung
- Lendenwirbelstütze
2. Bandscheiben-Drehstühle
Für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen einen speziellen Stuhl benötigen. Wichtig ist, dass diese Stühle schon frühzeitig eingesetzt werden. Bei diesen Drehstühlen wird das Becken durch die ansteigende Sitzfläche abgestützt und damit die Beckenrotation begrenzt. Die Lumbalstütze sorgt für eine zusätzliche Abstützung im Lendenwirbelbereich, damit die Wirbelsäule in ihre natürliche S-Form gebracht wird und die Belastungen möglichst gering sind.
Wichtig ist der bewegliche offene Sitzwinkel, der den Körper automatisch in eine aufrechte Haltung bringt.
- Rückenlehnen-Höhenverstellung
- Bandscheiben-Sitzschale
- Synchron-/Permanentkontakt-Mechanik
- Lendenwirbelstütze
- Gegengewichteinstellung
3. Operator-Drehstühle
Für Arbeitsplätze, an denen überwiegend sitzend gearbeitet wird, z. B. an Sachbearbeiter- oder EDV-Arbeitsplätzen. Langes Sitzen erfordert hohe Anforderungen an einen Drehstuhl. Hier kommt es besonders auf die Mechanik an. Die Synchronmechanik gewährleistet dynamisches Sitzen. Die Rückenlehne folgt dem Oberkörper und entlastet die Wirbelsäule. Je höher die Rückenlehne, umso höher der Entlastungsgrad. Armlehnen haben einen zusätzlichen, abstützenden Effekt.
- Rückenlehnen-Höhenverstellung
- Synchron-/Permanentkontakt-Mechanik
- Armlehnen, möglichst höhenverstellbar
- Gegengewichteinstellung
- Lendenwirbelstütze
4. Chefsessel
Der repräsentative Rahmen für das Chef-Büro. Die weiche Polsterung schafft ein angenehmes Sitzgefühl, auch bis spät in die Nacht. Die hohe Rückenlehne und die Armlehnen stützen den gesamten Oberkörper ab. Durch die Wippmechanik wird der Schwerpunkt verlagert. In diesem Bereich finden Sie natürlich adäquate Besucherstühle.
- Hohe Rückenlehne
- Weiche Sitzpolsterung
- Wippmechanik
- Armlehnen
- Gegengewichteinstellung
Informationen über das richtige Sitzen auf Bürodrehstühlen
Die richtige Sitzhöhe
Die richtige Sitzhöhe ist dann eingestellt, wenn zwischen Ober- und Unterschenkel bei vollständigem Auftritt der Füße ein Winkel von mind. 90° vorliegt (rechter Winkel).
Die Sitzposition
Beim richtigen Sitzen muss die gesamte Sitzfläche bis an die Rückenlehne ausgenutzt werden. Es sollte häufig die Sitzhaltung gewechselt werden. Das Rezept heißt aktives Sitzen und vermeidet Kopf- und Rückenschmerzen, Herz- und Kreislaufprobleme.
Die Armlehnen
Zusätzliche Entlastung bieten Armlehnen. Sie entlasten die Schultern bei längerem Sitzen. Höhenverstellbare Armlehnen dienen einer optimalen Anpassung und die individuellen Körpermaße. Für Arbeiten an Schreibtastaturen eingeschränkt empfehlenswert.
Die Rückenlehne
Ein sanfter Gegendruck der Rückenlehne sollte in jeder Sitzposition spürbar sein. Ist die Rückenlehne zu weich eingestellt, kann sie ihre stützende Funktion nicht erbringen. Ist sie zu hart eingestellt, sitzt man steif und unbequem.
Das Gestell
Alle Drehstuhlmodelle sind mit einer Sicherheitsgasfeder zur Sitzhöhenverstellung sowie mit einem standsicherem 5-Fuß-Kreuz ausgerüstet.
Die Rollen
Die Laufrollen sind serienmäßig für Teppichböden ausgelegt. Rollen für harte Böden sind gegen einen geringen Mehrpreis erhältlich. Die Laufrollen bremsen lastabhängig nach DIN EN 12527 + DIN EN 12529.
Zum Thema Sicherheit
Für alle Bürodrehstühle gilt die DIN-EN 1335. Sie legt Maße, Gebrauchseigenschaften und Prüfverfahren von Bürodrehstühlen fest. Die Sicherheitsgasfeder ist über eine Gasfeder gesichert. Ein 5-Fuß-Kreuz verhindert das Kippen.
Die richtige Sitzschale
Der Standardsitz
Gut sitzen muss nicht teuer sein. Ergonomisch geformter und gepolsterter Sitz mit Kunststoffunterschale.
Der Muldensitz
Bequem auch bei längerem Sitzen. Tief und breit ausgeprägte Muldenform mit zusätzlicher Beckenstütze.
Der Contoursitz
So macht langes Sitzen Spaß! Der vordere Teil des Sitzes ist so geformt, dass die gesamte Sitzfläche genutzt wird. Der hintere Sitzteil steigt kräftig an und stützt das Becken wirkungsvoll ab.
Der Bandscheibensitz
Komfortabel und gesund sitzen, jeden Tag. Der vordere Teil des Sitzes ist so geformt, dass die gesamte Sitzfläche genutzt wird. Der hintere Sitzteil steigt kräftig an und stützt das Becken wirkungsvoll ab.
Sitzhöhenverstellung
Die Sitzhöhenverstellung erfolgt über eine Gasfeder, die eine individuelle Sitzhöhe ermöglicht. Der optimale Winkel für die richtige Haltung ist 90° zwischen Unter- und Oberschenkel.
Die Sitzmechanik
Permanentkontakt
Ideal für bewegungsintensives Sitzen. Die Rückenlehne folgt permanent den Bewegungen des Oberkörpers. Die Bandscheiben werden entlastet. Sinnvoll ist der Permanentkontakt besonders in Verbindung mit einer Gegendruckeinstellung auf das eigene Körpergewicht.
Synchronmechanik
Die Synchronmechanik ermöglicht die gleichzeitige Anpassung von Sitz und Rückenlehne an den Bewegungsablauf des Benutzers. Beide Elemente bewegen sich synchron in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Wie beim Permanentkontakt kann eine individuelle Einstellungsmöglichkeit auf das Körpergewicht von Vorteil sein. In Verbindung mit einem Bandscheibensitz und einer hohen Rückenlehne kommen seine Stärken besonders zum Tragen. Eine Arretierung ist bei diesem System, dass auf dynamisches Sitzen ausgelegt ist, möglich aber nicht notwendig.
Wippmechanik
Bei diesem Sitzsystem bleibt der Winkel zwischen Sitz und Rückenlehne stets gleich. Eine individuelle Einstellungsmöglichkeit auf das Körpergewicht ist auch hier sinnvoll. Die Arretierung erfolgt dabei in der horizontalen Position.
Kniegelenk-Wippe
Beim Zurücklehnen wirkt die Mechanik wie ein Kniegelenk. Die Füße bleiben am Boden, der gesamte Sitz wird nach hinten gesenkt. Die Sitzneigung ist auf das individuelle Gewicht einstellbar.
Sitzneigungsverstellung
Zusatzfunktion, die besonders bei Bandscheibenproblemen sinnvoll eingesetzt werden kann. Die gesamte Sitzneigung der Sitzfläche ist variabel einstellbar, so dass durch den Winkel der Sitz als Beckenstütze eingesetzt werden kann. Die Einstellung der Rückenlehne ist davon unabhängig.
Die Rückenlehne
Rückenlehnenhöhe
Die Rückenlehne stützt die Wirbelsäule um eine die Muskulatur und den Knochenbau entlastende Wirkung zu erzielen. Wenn in einer falschen Sitzhaltung verharrt wird, kann die Haltung durch auf die Wirbelsäule wirkenden Kräfte negativ beeinflusst werden. Die Rückenlehnenhöhe sollte nach funktionsbedingten Kriterien gewählt werden. Eine niedrige Rückenlehne ist bei täglichem Sitzen bis zu 2 Stunden ausreichend. Bei bis zu 4 Stunden Sitzzeit empfiehlt sich eine mittelhohe und über 4 Stunden eine hohe Rückenlehne.
Lendenwirbelstütze
Sie wird benötigt, damit die Wirbelsäule in die ergonomisch entlastende Form gebracht werden kann. Die Lendenwirbelstütze wirkt durch eine Ausformung der Rückenlehne vorbeugend gegen Gesundheitsprobleme im Bereich der Wirbelsäule.
Höhenverstellung
Die Höhenverstellung erfolgt durch eine Gasfeder. Mit einem Hebel kann der Sitz auf die jeweilige Körpergröße eingestellt werden.