ESD-Produkte schützen
Wenn es funkt, dann steckt im Allgemeinen Liebe dahinter. Im Speziellen ist es schlicht eine Frage der Elektrostatik. Sie kennen das: ein Griff zur Autotür und zack. In der Produktion können solche elektrostatischen Entladungen (kurz ESD = electrostatic discharge) sensible Bauteile schädigen. Und da, durch steigende Konnektivität und Elektrifizierung, diese Bauteile immer kleiner werden und sich zudem fast überall befinden, steigt auch ihre ESD-Empfindlichkeit.
Um Schäden zu verhindern, ist es wichtig, das richtige ESD-Equipment zu verwenden. Ob Materialständer, Sicherheitsschuhe, Matten oder Arbeitsdrehstühle, in unserem Sortiment finden Sie im Bereich ESD eine große Auswahl an Produkten zum Schutz Ihrer Elektronik.
Schützen Sie elektronische Bauteile vor Schäden
Erfahren Sie hier, wie und wo es zu elektrostatischen Entladungen kommt und welche Gefahren damit verbunden sind. Außerdem lesen Sie, mit welchen Produkten Sie empfindliche Bauteile am Arbeitsplatz sowie beim Transport vor ESD schützen und so hohen Kosten vorbeugen.
Was heißt ESD und wie funktioniert das?
Wir hatten es bereits: ESD bezeichnet eine elektrostatische Entladung. Aber wie kommt diese zustande?
Einfach erklären lässt sich das mit einem Beispiel, das Sie bestimmt aus dem Alltag kennen:
- Sie gehen in Schuhen über einen Teppich.
- Durch die dabei entstehende Reibung nehmen zunächst die Schuhe und dann ihr Körper negativ geladene Elektronen auf.
- Berühren Sie im Anschluss einen leitfähigen Gegenstand, zum Beispiel die Klinke einer Autotür, springt die Ladung auf den Gegenstand über.
Genauso verhält es sich, wenn zwei Gegenstände aneinanderreiben und Ladung übertragen wird – zum Beispiel beim Verschieben von Kunststoffboxen auf einem Untergrund oder dem Bewegen von Förderbändern.
Ist ESD gefährlich?
Die knappe Antwort lautet: für Menschen nicht, zumindest nicht direkt. Zwar spüren Sie ab Aufladungen von etwa 3.500 Volt einen elektrischen Schlag, Ihre Gesundheit nimmt aber auch bei weit mehr keinen Schaden. Allerdings kann es in ungünstigen Momenten zu einem Schreckmoment und in Folge zu einem Unfall und/oder einer Verletzung kommen.
Gefährlich sind elektrostatische Entladungen jedoch für alle Unternehmen, die mit elektronischen Komponenten arbeiten oder diese verarbeiten. Im schlimmsten Fall entstehen durch ESD verheerende Schäden mit hohen Folgekosten und anderen negativen Konsequenzen.
Welchen Schaden kann ESD anrichten?
ESD kann elektronische Bauteile schwer beschädigen. Die Folgen für Betriebe sind gravierend:
- Schon ein Ladungsaustausch, der so klein ist, dass Menschen diesen nicht merken, kann zum Stillstand von Fahrzeugen oder zum Ausfall ganzer Fertigungsstraßen führen.
- Die defekten Teile zu finden, ist oft aufwendig, da die Schädigungen durch ESD mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind.
- Weil Ausfälle von Bauteilen durch elektronische Entladungen oft erst von Kunden bemerkt werden, drohen Reklamationen und Imageverluste sowie zusätzliche finanzielle Einbußen durch Reparaturen und kostspieligen Ersatz. Dabei summieren sich Bauteilkosten von wenigen Cent schnell auf mehrere 10.000 Euro.
Die Gefahr solcher Konsequenzen von ESD wächst in dem Maß, in dem immer mehr Betriebe elektronische Bauteile einsetzen, zum Beispiel in der Automobilindustrie.
Zum Glück gibt es Möglichkeiten, ihr vorzubeugen.
Gut zu wissen: Bei Mikrochips reichen bereits Entladungen von 5 Volt, um schwere Schäden zu verursachen.
So schützen Sie Komponenten vor ESD
Die beste Methode, empfindliche Bauteile vor Schäden durch ESD zu schützen, besteht darin, Aufladungen vorzubeugen und dafür zu sorgen, dass Gegenstände, aber auch Menschen elektrostatische Aufladungen in den Boden ableiten können.
Dafür können Unternehmen eine EPA (electrostatic protected area) beziehungsweise ESD-Schutzzone einrichten, in der alle Materialien ableitfähig sind.
Maßgeblich dafür ist die ESD-Norm IEC (DIN EN) 61340-5-1.
Einrichtung von ESD-Schutzzonen
Bodenbeläge
Schutz vor ESD fängt beim Boden an. ESD-Matten und andere -Bodenbeläge leiten Spannung ab. Das kann auch in einem Bürobereich wichtig sein, denn beim Rollen von Bürostühlen können hohe Spannungen aufgebaut werden. Anti-ermüdende ESD-Matten sind besonders praktisch bei Steharbeitsplätzen.
Aufbewahrung
Verwenden Sie für die Lagerung und Aufbewahrung elektronischer Bauteile Regale mit ESD-Beschichtung. Wichtig ist, dass die Regale in einer EPA stehen oder mit einer Erdung versehen sind. Andernfalls können Sie elektronische Bauteile in ESD-Behältern wie speziellen Stapelbehältern und Sichtlagerkästen lagern.
ESD-Arbeitsplatz
ESD-Tische, -Stühle, -Hocker und -Stehhilfen verhindern, dass es an Arbeitsplätzen zu gefährlichen Entladungen kommt.
Werkzeug
Verwenden Sie für die Arbeit an empfindlichen elektronischen Bauteilen nur ableitfähige Werkzeuge, zum Beispiel ESD-Schraubendreher.
Transport elektronischer Bauteile
Auch beim Transport von einem Raum in einen anderen spielt der Schutz vor ESD eine wichtige Rolle. Das beginnt bei elektrisch leitfähigen Transportwagen mit ESD-Rollen. Geschlossene ESD-Kunststoffboxen bewahren empfindliche Komponenten zuverlässig für Schäden unterwegs.
ESD-Kleidung
Unverzichtbar in EPAs sind ESD-Schuhe. Nach der Norm EN 61340-5-1 muss sich der Durchgangswiderstand dieser Schuhe zwischen 7,5 x 105 und 3,5 x 107 Ohm bewegen.
Die perfekte Ergänzung sind ESD-Handgelenk- oder Fersenbänder. Sie werden an der Hand oder am Fuß angelegt und mit einem Erdungskabel verbunden. So ist die Person permanent geerdet.
Tipp zum Schluss: Denken Sie an die richtige Luftfeuchtigkeit
Eine geringe Luftfeuchtigkeit sorgt für größere Aufladungen und umgekehrt. Denn bei ausreichend feuchter Luft bildet sich ein dünner Feuchtigkeitsfilm auf Oberflächen, der diese leitfähig macht.
Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit ist allerdings auch nicht ideal für empfindliche Komponenten und die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter. Am besten bewegt sie sich konstant bei einem Wert zwischen 40 % und 60 %.
Schlag auf Schlag mehr Schutz
Bestimmt gibt's auch für Sie die passende ESD-Lösung. Wir helfen Ihnen gerne, die richtigen Produkte für den optimalen Schutz vor der unsichtbaren Gefahr zu finden.