Verpackungstrends
Worauf Sie beim Verpacken Ihrer Produkte achten sollten
Versetzen Sie sich in eine Situation, in der Sie das letzte Mal ein Paket ausgepackt haben. Sei es das neue Smartphone am ersten Arbeitstag oder den neuen Drucker im Büro. Was ist das Erste, was Sie beim Auspacken sehen? Richtig – die Verpackung.
Der erste Berührungspunkt des Kunden mit einem Produkt ist die Verpackung. Bei professioneller Gestaltung verbindet der Verbraucher eine hohe Qualität mit dem Produkt. Die zentrale Funktion ist der Transportschutz, jedoch besitzt sie gleichzeitig auch einen repräsentativen Charakter, bei der der erste Eindruck entscheidend ist.
Der folgende Blog-Beitrag behandelt Trends in den Bereichen Primär- und Sekundärverpackung, welche anhand von Praxisbeispielen illustriert werden. Dabei wird hervorgehoben, worauf Sie achten sollten, um in Zukunft erfolgreich zu handeln. Im Anschluss geben wir einen Ausblick, wohin sich die Verpackungsbranche entwickeln wird.
Die Verpackungswirtschaft auf einen Blick
Globalisierung, innovative Technologien und steigende Ansprüche der Konsumenten haben einen maßgeblichen Einfluss auf die stetig wachsende Verpackungswirtschaft. Das weltweite Gesamtvolumen des Markts für Verpackungen wird auf knapp 900 Milliarden Euro (Stand 2019) geschätzt. Die Gesamtleistung der Verpackungsindustrie allein in Deutschland beträgt über 50 Milliarden Euro. Das entspricht rund 2 % des Bruttoinlandsprodukts. Die globale Spitzenposition belegt dabei der Maschinenbau des DACH-Raums. Weit über 5.000 Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten in der Verpackungsbranche.
Neue Technologien und die Benutzung von verschiedenen Materialien ermöglichen es Händlern, auf Trends schnell zu reagieren und sich den Kundenwünschen anzupassen. Die fünf maßgeblichen Trends in der Verpackungsbranche lassen sich in den folgenden Kategorien zusammenfassen:
1. Nachhaltigkeit
Die nachhaltige Ressourcennutzung hat sich in den letzten Jahren als einer der wichtigsten Trends in der Verpackungs- und Logistikindustrie etabliert. Sie zählt zu den entscheidenden Kauffaktoren. Die Ziele der globalen Logistik und der wachsenden E-Commerce-Branche sind es, den Einfluss auf die Umwelt zu minimieren und dabei gleichzeitig eine schnelle Lieferung zu gewährleisten. Eine der größten Umweltbelastungen sind ineffiziente Transportwege: Sei es der Lieferant, der erst beim dritten Zustellversuch den Empfänger erreicht oder das Paket, das im Lagerhaus falsch gepackt wurde.
Firmen wie Amazon sind im Bereich der Logistikautomatisierung Marktführer und bringen ständig neue Innovationen auf den Markt, wie vollautomatische Lagerhäuser oder Drohnen, die Pakete bis zu 2,3 kg noch am selben Tag zustellen können, ohne dass ein Mensch mit dem Paket in Berührung kommt.
2. Personalisierung
Die Personalisierung spielt eine zentrale Rolle in der Zukunft des Verpackungsdesigns. Nach einer Studie von ThePackHub und Packaging Innovations glauben knapp 53 % der teilnehmenden Einzelhändler, Markeninhabern und Lieferanten, dass eine personalisierte Verpackung einen positiven Effekt auf die Kundenbindung haben wird.
Das globale Marktforschungsunternehmen Mintel prognostiziert den Anstieg des digitalen Verpackungsdrucks. Die effiziente, kostengünstige und schnelle Gestaltung von ansprechenden Grafiken ist eine gute Möglichkeit, um dem Kunden langfristig im Gedächtnis zu bleiben. Der Digitaldruck bietet den Markeninhabern die Möglichkeit, den Empfänger auf persönlicher und emotionaler Ebene anzusprechen.
Ein erfolgreiches Beispiel für Personalisierung ist die „Share a Coke”-Kampagne von Coca-Cola, bei der individuelle Vornamen von potenziellen Konsumenten auf Flaschenetikette gedruckt wurden, um dadurch mehr Aufmerksamkeit zu erregen und die Verkaufszahlen zu steigern.
3. Transparenz und Ehrlichkeit
Die neue Kundengeneration hat immer mehr Informationsmacht: Sie lesen, recherchieren und erkunden sich über die Hintergründe und die Herstellung der gekauften Produkte. Sobald ein potenzieller Kunde merkt, dass ein „Made in”-Label nicht der Wahrheit entspricht, nimmt das Unternehmensimage Schaden.
Verpackungshersteller, die nachhaltig und langfristig am Markt agieren möchten, sollten den ökologischen Fußabdruck berücksichtigen, den sie bei der Produktion von Gütern hinterlassen – wie wir bereits im ersten Trend angesprochen haben. Transparenz und Ehrlichkeit stehen deshalb an oberster Stelle. Um ein starkes Markenimage zu generieren, arbeiten die großen Hersteller an einer transparenten Supply-Chain, bei welcher der Kunde den gesamten Herstellungsprozess verfolgen kann.
4. Kommunikation
Der Elektrokonzern Bosch zeigt, wie ein Unternehmen eine Produktpalette mit Hilfe der richtigen Verpackung in den Köpfen der Konsumenten platziert. Bosch nutzt dabei verschiedene Farben, um Konsumenten zu zeigen, welche Preiskategorien eines Produkts innerhalb eines Sortiments existieren. Dafür werden drei verschiedene Farben verwendet: Blau für die Hauptlinie der Produktfamilie, Schwarz für die qualitativ hochwertigeren und teureren Produkte und die Farbe Grau für Produkte mit einem älteren Baujahr wie Gebrauchtwagen oder ältere Maschinen.
Die strategische Verwendung von Farben erzielt einen wichtigen Effekt beim Nutzer, da sich die Marke Bosch als vielseitig aufstellt und somit eine größere Anzahl von Käufern anziehen kann. Die Nachfrage nach innovativen Verpackungsdesigns wird weiterhin ansteigen und der Einfluss der Markenkommunikation sollte auch in kleineren Betrieben nicht unterschätzt werden.
5. Digitalisierung
Im Zeitalter der Technik ist es wichtig, die Verbindung zwischen Offline- und Online-Kanälen herzustellen. Touchpoints durch Verpackungen sind daher nicht nur in der physischen, sondern auch in der virtuellen Welt zu finden. Die Verknüpfung beider Welten durch QR-Codes oder Augmented-Reality-Anwendungen eröffnet die Möglichkeit, Konsumenten über die Verpackung anzusprechen und in der analogen wie auch digitalen Welt zur Marke zu leiten.
Die Siemens AG nimmt im DACH-Raum eine Führungsposition zum Thema Digitalisierung in der Verpackungsindustrie ein: Seit mehreren Jahren forscht und entwickelt die deutsche Traditionsfirma neue Technologien, um die Effizienz bei der Herstellung von Produktverpackungen und Logistik zu verbessern. Siemens zeigt auch dieses Jahr wieder neueste Trends und Innovationen im Bereich Verpackung & Digitalisierung auf der in Deutschland stattfindenden und weltweit größten Fachmesse für Verpackungen Interpack.
Die Digitalisierung bringt neue Chancen, um die gesamte Wertschöpfungskette und die damit verbundenen Produktionszeiten zu optimieren. Abpackende Unternehmen, speziell im Mittelstand, sollten in smarte Systemlösungen investieren, die Ihnen bei steigendem Bedarf nach kurzen Lieferzeiten helfen, flexibel zu bleiben und Prozesse zu automatisieren.
Was bringt die Zukunft?
In den kommenden Jahren werden Verpackungen vermehrt aus biologischen Materialien erzeugt, die zu 100 % abbaubar sind. Die folgenden Beispiele erlauben einen Einblick in aktuelle Entwicklungen.
Smarte Verpackungen
Um die Verschwendung von Nahrungsmitteln zu bekämpfen, wird die Entwicklung von „aktiven Verpackungen” gefördert. Verpackungen von Lebensmitteln, die das Haltbarkeitsdatum verlängern können und dadurch die Verschwendung von Lebensmitteln reduzieren, erhöhen die Nachfrage.
So gibt es intelligente Indikatoren auf den Verpackungen, die beispielsweise Frische, Temperatur und Erstöffnung des Produkts anzeigen. Sie sollen Verbrauchern helfen, bewusste Entscheidungen über den Konsum von Gütern zu treffen.
Pilze statt Styropor
Da Styropor nur schwer recycelbar ist und gerade für technische Produkte eingesetzt wird, haben Forscher eine Alternative aus Pilzen entwickelt: Das Verpackungsmaterial ist biologisch und verzichtet komplett auf chemische Substanzen. Software-Riesen wie Dell Computers setzen bereits auf die neue Technologie, um ihr Image zu stärken und die Umwelt zu schonen.
Getränke-Container aus Algen
Die Verpackungsinnovation aus Algen revolutioniert den Getränkemarkt. Mit dieser neuen Technologie können beispielsweise Softdrinks anstatt in Plastikflaschen nun mit einer Algen-Membran abgefüllt werden. Der große Vorteil: Die Herstellung ist enorm günstig und die Algenvariante ist zu 100 % abbaubar und außerdem essbar.
Jetzt wird eingepackt!
Behalten Sie mit uns Marktentwicklungen im Auge
Wichtig ist, dass Sie die rasanten Marktveränderungen im Zeichen der Globalisierung beobachten und analysieren, sodass Sie auf neue Trends schnell reagieren können. Neben der Umweltverträglichkeit wird in Zukunft vor allem eine transparente Logistikstruktur entscheidend sein. Ihre Kunden möchten wissen, woher die Waren stammen und wie diese transportiert wurden. Verbraucher treffen Kaufentscheidungen zunehmend auf Basis eines wertorientierten Verständnisses. Unternehmen, die Nachhaltigkeit nicht in ihre Unternehmensstrategie einfließen lassen, müssen mit Einbußen rechnen.
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